BRANDBRIEF - Wer hat sich das ausgedacht ?
Wir freuen uns sehr darauf, am 04.10.2024 auf Sylt, im großartigen kursaal 3, die gefeierte Jacques Brel Hommage aus der Hamburger Kammeroper zu präsentieren. Leider steht dieses Gastspiel unter schlechten Vorzeichen.
Die Tourismus-Service Wenningstedt-Braderup hat uns jegliche Werbung im herkömmlichen Sinne untersagt. Das bedeutet: Keine Plakate, keine Flyer, keine gedruckten Spielpläne. Alle Gäste, ob Sylter oder Urlauber, müssen sich ausschließlich über digitale Medien über das Kulturangebot informieren. Dies ist nicht nur diskriminierend gegenüber einem älteren, theateraffinen Publikum, sondern bedroht ernsthaft den Erfolg von Veranstaltungen, die genau diese Zielgruppe ansprechen. Jene Menschen, die überhaupt noch ins Theater gehen.
Als wäre das nicht genug, listet die Website der Kurverwaltung seit Monaten unsere Veranstaltungen lediglich als „Erlebnis“, jedoch ohne Datumsangaben. Mehrere Versuche unsererseits, dieses Problem zu beheben, blieben unbeantwortet, ebenso unsere Bemühungen, die Wichtigkeit von gedruckter Kommunikation anzusprechen.
In meinen Augen werden hier gewachsene Strukturen zerstört, um Platz für etwas Unbestimmtes zu schaffen. Ob dieser Versuch Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Doch eins ist klar: Zunächst sind es die Künstler, die dieser „Hauspolitik“ geopfert werden. Wir tragen die finanziellen Konsequenzen direkt. Die geringen Garantien zwingen uns als Künstler, einen Großteil des Risikos selbst zu tragen. Das ist unfair und enttäuschend, denn wir sind es, die diese Veranstaltungen zu den vielbeschworenen „Erlebnissen“ machen.
**„Papierlose Kulturwerbung ist möglich, aber sinnlos“**, um es frei mit Loriot zu sagen.
Liebe Medienpartner, Sie wissen am besten, wie wichtig Kommunikation für den Erfolg von Veranstaltungen ist. Deshalb bitte ich Sie heute persönlich um Ihre Unterstützung, unserer Veranstaltung und dem großartigen restlichen Programm von Elke Wenning Ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Wir brauchen Ihre Hilfe dringend, denn eines steht fest: Wo kulturelle Strukturen und „Live“-Erlebnisse einmal verschwunden sind, wird so schnell nichts Neues entstehen.
Mit herzlichem Dank für Ihre Unterstützung
Stephan Hippe